05.11.2024
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10.10.2024
Am Donnerstag führten wir zwei Seniorenwanderungen im Raum Unterstoppel durch. Die Seniorengruppe I unter der Führung von Klaus Scherzer erwanderte die Burgruine „Hauneck“ aus dem 12. Jahrhundert auf dem... mehr
18.09.2024
„Gemeinsam für eine saubere Umwelt und Sauberkeit in unseren Orten“, so rief die Bürgermeisterin von Geisa, Manuela Henkel, die Bürger, ortsansässigen Vereine und Schulen der Stadt auf, sich an der groß... mehr
12.09.2024
Was hat eigentlich Martin Luther mit dem Städtchen Tann in der hessischen Rhön zu tun? Dieser oft gestellten Frage wollte die Seniorengruppe des Rhönklub Zweigvereins Geisa nachgehen, als man sich entschied,... mehr
08.09.2024
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05.09.2024
Hauptziel, der kürzlich von Hubert Kritsch geführten Seniorenwanderung des Rhönklub Zweigvereins Geisa, war die Marienkapelle auf dem Weiherberg bei Geismar. Die Tour begann am Kulturhaus Geisa, führte... mehr
Mit 17 Wanderfreunden der älteren Seniorengruppe machte sich Wanderführer Dittmar auf den Weg zur Bernshäuser Kutte. Über Dermbach ging es nach Bernshausen, wo gleich am Ortseingang links einbiegend auf dem relativ großen Parkplatz die Fahrzeuge abgestellt werden konnten. Doch ehe es zur Kutte ging, wollte man noch einen kurzen Erkundungsgang durch den 400 m hoch gelegenen 120 Seelen Ort vornehmen. Interessant ist hier auf jeden Fall der „Gasthof zur Grünen Kutte“, ein imposantes historisches Fachwerkhaus, welches seit 1864 mittlerweile in der 5. Generation, nunmehr als Dreisternehotel mit vielen Einrichtungen, als Familienbetrieb geführt wird und sich weit über die Grenzen der Region hinaus einen Namen gemacht hat. Eine mit Pferden bespannte und einen Kutscher besetzte Postkutsche aus alten Zeiten vor der Eingangsfront, ein beliebtes Fotomotiv, zeugt von der Bedeutung des Hauses als beliebtes Ferien- und Urlaubsziel. Johann Jacob Heidinger war es, der 1864 seine Vision hier in der Rhön Wirklichkeit werden ließ. In den vergangenen 150 Jahren wurde der Gasthof stets weiterentwickelt und modernisiert, jedoch immer ohne auf die alten Traditionen zu verzichten.
Nächster Anlaufpunkt war dann die „Stockborn Ranch“, wo sich gerade eine Reitertruppe auf einen Ausritt vorbereitete. Hier wirbt man mit spektakulären Ausritten im Westernsattel auf gut ausgebildeten Pferden, natürlich nur mit professioneller Anleitung, in die malerische Landschaft des Biosphärenreservates Rhön. Nachdem sich die Reiterschar in Bewegung gesetzt hatte, hieß es auch für die langsamere Fußtruppe ihre Tour zur Kutte fortzusetzen und dies auf dem Rosatal-Radweg, der an dem See vorbeiführt, wie auch dem parallel verlaufenden örtliche Rundweg 3. Mit Blick auf die 620 m hohe Stopfelskuppe wurde der Parkplatz „Grüne Kutte“ angesteuert, wo zunächst die Infotafeln zur Geschichte der Kutte studiert wurden.
Das gesamte Areal der Kutte wurde bereits 1942 wegen der Besonderheiten des „Einsturzsees“unter Schutz gestellt. Der Erdfallweiher hat eine Tiefe von 45 m sowie einen Durchmesser von 250 m und gehört zu einer Gruppe von Seen gleichen Ursprungs zwischen Urnshausen und Roßdorf. Man spricht hier auch von ehemaligen Salinaren bzw. auch Salzstöcken, deren Bildung bis in die Zechsteinzeit (vor rund 250 Millionen Jahren) zurückreichen. Durch Auswaschungen verschwanden die Salzablagerungen, und es bildeten sich Höhlräume, die dann die oberen Erdschichten zum Einsturz brachten. Der hiesige Erdfallsee ist der drittgrößte Einsturzsee Deutschlands. Die Tafel informiert auch noch über eine zweite Besonderheit des sehenswerten Naturdenkmals, nämlich über die „meromiktische“ Beschaffenheit des Gewässers, das heißt, es gibt keine vertikale Wasserzirkulation, keine Durchmischung des gesamten Sees. Dies wird durch eine Trennschicht zwischen dem Ober- und Tiefenwasser hervorgerufen. Somit kann durch die Sonneneinstrahlung auch nur das Wasser der Oberschicht erwärmt werden.
Weiter ging es nun an drei vorgelagerten Seen, wovon der zweite viele Wanderfreunde in Erstaunen versetzte, weil sie so ein Phänomen noch nie zu Gesicht bekommen hatten, eine grasgrüne spiegelglatte Fläche, unter der man kaum einen Wasserspiegel vermutet hätte. Das Wort „Wasserlinsen“, auch Entengrütze genannt, hatten sie noch nie gehört. Die hiesige „Kleine Wasserlinse“ ist eine Minnischwimmpflanze auf heimischen Stehgewässern, und bei günstigen Wachstumsbedingungen wie ruhiges Wasser, Licht und Nährstoffen, überzieht sie ganze Wasserflächen.
Jetzt nicht mehr weit hat man die „Grüne Kutte“, wie sie früher auch bezeichnet wurde, erreicht. Durch den rundum stehenden alten Buchenbestand fällt bei entsprechendem Lichteinfall eine grünschimmernde Wasseroberfläche ins Auge, die den romantischen Gesamteindruck des Kuttenareals noch verstärkt. Obwohl das Baden im See streng untersagt ist, finden sich immer wieder Badegäste, welche das Verbot ignorieren, denn immerhin sind hier auch schon Badelustige zu Tode gekommen.
Für uns hieß es jetzt, den Rundgang in Angriff zu nehmen, denn auch dieser ist mit Vorsicht zu genießen und nicht für jedermann in seinem gesamten Rund zu empfehlen, wie wir schon mehrmals unterwegs erfahren hatten. Zum einen versperrte ein querliegender Baum an sowieso schwer passierbarer Stelle das Weiterkommen für Senioren, zum anderen ein kurzer Steilanstieg und oberflächliches knorriges Wurzelwerk, welches kühne Balanceakte erforderte. Wir wählten also den von links verlaufenden bequemeren Pfad, der aber an einigen Stellen auch schon viel Aufmerksamkeit erforderte, zumal es an einigen Stellen recht schmal zuging. An der steilen Stelle und noch ein Stück weiter kundschaftete Wanderfreundin Bott die weitere Streckenführung aus und bestätigte bei ihrer Rückkehr unser Vorhaben, an dieser Stelle die Tour zu beenden und den Rückzug anzutreten. Unter dem Strich waren alle Teilnehmer von der Tour begeistert, und nach kurzen Gesprächen über deren Verlauf und den gewonnenen neuen Erkenntnissen ging es zum Parkplatz zurück, und dann mit den PKW zur Einkehr in die „Zehnt“ nach Dermbach.
Manfred Dittmar
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