Rhönklub-Zweigverein Geisa e.V.
"Die Rhön erleben"

Geschichte des Rhönklub Zweigverein Geisa e.V.

Der Geisaer Apotheker, Botaniker und Moosforscher Adelbert Geheeb gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Rhönklubs.

Gründung 06.08.1876

Am 6. August 1876 wurde in Gersfeld, im Gasthof „Zum Hirsch“, der Rhönklub mit 15. Sektionen (heute Zweigvereinen) ins Leben gerufen.
Neben Gesangsverein und Sportverein zählt der Rhönklub zu den ältesten aktiven Vereinen in Geisa.
Bereits am 10. August 1876 gründete sich die Geisaer Sektion in der Gaststätte „Zum Grünen Baum“ mit 30. Mitgliedern, als erster Vorsitzender wurde Aldelbert Geheeb gewählt.
Der Rhönklub hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Rhön als Wandergebiet touristisch zu erschließen.
Als erstes wurden Boxberg, Rockenstuhl, Geisaer Wald und Rößberg als Wanderwege gekennzeichnet und Ruhebänke errichtet.
Der Rhönklub Geisa hat sich auch sehr bemüht, den Bau der Eisenbahnlinie Vacha – Tann zu fördern, um dadurch die Rhön verkehrsmäßig besser zu erschließen. Die Fertigstellung dieser Bahnstrecke im Jahre 1906 war ein wichtiger Meilenstein für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Region.
Unter Mitwirkung des Rhönklub wurde in Geisa eine Jugendherberge eingerichtet.

Weitere Wanderwege folgten wie:
Morsberg – Geisaer Wald, Geisa – Haselstein
Geisa – Öchsen
Geisa – Schleidsberg – Waldhaus – Dermbach (HWO 1)
Geisa – Schleidsberg – Kranlucken – Rossberg – Theobaldshof – Tann
Geisa – Borsch – Bermbach – Dietrichsberg – Öchsenberg – Vacha
Geisa – Bermbach – Deicheroda – Oechsenberg – Vacha
Geisa – Dietgestein – Wiesenfeld
Geisa – Felsenkeller – Geisa
Geisa – Hochrain – Geisa
Geisa – Michelsberg - Geisa
Geisa- Haselstein – Hünfeld – Schlitz (HWO 2)
Geisa – Rockenstuhl – Herrenweg – Apfelbach – Boxberg – Hilders
Geisa – Volmerau – Kanenhof – Tiedgestein – Haselstein – Buchenwald – Rasdorf – Dachberg – Geisa
Geisa – Motzlar – Langenwinden – Sinnswinden – Theobaldshof – Rossberg/Kanzel – Kranlucken -Geisa
Geisa – Borsch – Bermbach – Borbels – Otzbach – Eselsrain – Lützebachshof – Geisa
Geisa – Waldhof – Rasdorf – Wiesenfeld – Geisa

Besonders Interesse galt schon immer dem Rockenstuhl. Er ist von fast allen Orten des Geisaer Amtes sichtbar und besticht mit seinen vielseitigen Ansichten und Wanderwegen.
Sehr interessant die geschichtliche Betrachtung und Bedeutung, siehe separate Ausführung „Abendberg – Boxberg – Rockenstuhl“.
Der Rhönklub errichtete im Jahr 1890 ein erstes Schutzhaus mit Aussichtsturm aus Holz auf dem Gipfel des Rockenstuhl. Bereits 1901 wurde ein massives Backsteinhaus erbaut und Bänke und Tische aufgebaut.
Der Turm wurde 1911 und 1926 neu erstellt und erhöht, da diese baufällig wurden.
Die 17. Hauptversammlung des Rhönklubs fand am 06. August 1893 in Geisa statt. Hauptthema war die Wegemarkierung der Wanderwege und Werbemaßnahmen. Zu dieser Zeit hatte der Verein 26 Sektionen und 2855 Mitglieder.
Leider wurde das Steinerne Schutzhaus, sowie der Aussichtsturm im zweiten Weltkrieg von frevlicher Hand zerstört und konnte leider nicht wieder aufgebaut werden.
Die Gedenktafel für das Ehrenmitglied Moritz Goldschmidt, welche unmittelbar unter dem Gipfelplateau am 16.7.1922 errichtet worden war, wurde während der Nazizeit zerstört, weil Goldschmidt Jude war. Heute ist eine Gedenktafel für Adelbert Geheeb und Moritz Goldschmidt an gleicher Stelle wieder angebracht.
Der Rhönklub Geisa wurde nach dem 2. Weltkrieg von den Besatzungsmächten und dem DDR- Regierung verboten, alle Aktivitäten- insbesondere hier am „Heißesten Punkt des Kalten Krieges“ wurden verboten. Über 40. Jahre gab es zwar keinen offiziellen Rhönklub, doch haben Freude der Rhön versucht, im Kulturbund aus Liebe zu Ihrer Heimat einiges zu erreichen. Dazu zählten u.a. die Schaffung eines Heimatmuseums und die Errichtung des Athanasius – Kircher – Gedenksteins auf dem Gangolfiberg. Dieser befindet sich in Geisa, dort sind befinden sich auch Zentgericht, Friedhof mit historisch – bedeutender Kapelle, Schlossplatz, heller + dunkler Grotte. An höchster Stelle steht das Denkmal des hl. Petrus, es wurde 1871 eingeweiht. Die Germania, welche an den Sieg der deutschen Armeen und den gefallenen Bürger von Geisa 1870/71 erinnert, empfängt Sie in der Allee- an der Treppenanlage zum Gangolfiberg.

Wiedergründung 11.03.1990

Unmittelbar nach Öffnung der innerdeutschen Grenzen im November 1989 wurden die Wiedergründung des Zweigverein Geisa gründlich vorbereitet und am 11. März 1990 im Kulturhaus Geisa mit Großer Freude vollzogen.
Der Zweigverein Hünfeld ist seit dieser Zeit Patenverein, wie auch die die beiden Städte bis heute ihre Städtepartnerschaft pflegen.
Mit großem Engagement wurden Wanderwege neu angelegt und gekennzeichnet. Unter Mitarbeit des Rhönklubs wurden das Schutzhaus am Rockenstuhl neu errichtet und Bänke und Tische zur Rast aufgestellt. Am 29. Juli 1990 wurde im Beisein der Rhönklub- Präsidentin Regina Rinke und vieler Gäste das Schutzhaus und die Gedenktafel für Adelbert Geheeb und Moritz Goldschmidt eingeweiht.
Das ehemalige Grenzhäuschen an der thüringisch – hessischen Grenze, am Rasdorfer Berg gelegen, wurde als Wanderhütte – mit Sitzbänken und Tischen im Freien von unseren Zweigverein hergerichtet und bewirtschaftet. Es musste dem Neubau des „Blauen Hauses- Haus an der Grenze“ weichen.
Die Gaststätte „Zur Geisschänke“ mit Wanderfreund Manfred Uhlig wurde als Vereinslokal genutzt.

Unter Mitarbeit zahlreicher Rhönklubmitglieder wurde im Sommer 1991 der Wiederaufbau des Geisaer Waldhäuschen geplant und umgesetzt. Das allseits beliebte Waldhäuschen, welches auf privater Basis erbaut wurde und sich seit 1918 in den Besitz der Stadt Geisa befindet, wurde in den 70.-er Jahren im Zuge des Grenzsicherungswahns im ehemaligen Sperrgebiet dem Erdboden gleichgemacht. Heute ist es ein Kleinod, zu erwandern- siehe „Naturlehrpfad Geisaer Wald“.

Im Auftrag der Stadtverwaltung Geisa und unter Federführung des Rhönklubs wurde im Februar 1992 der erste Stadtführer verfasst und veröffentlicht.
Ein weiterer Höhepunkt war die Ausrichtung der 117. Rhönklub – Hauptversammlung am 19 + 20. Juni 1993 in Geisa. Höhepunkt war die Wiedereröffnung des Heimatmuseum, unvergessen das kulturelle Rahmenprogramm unter Federführung unseres Rhönklubehrenpräsidenten Wilhelm (Willi) Ritz.
Am ersten Septembersonntag 1995 wurde das Spielbergkreuz im Geisaer Wald errichtet. Sie finden es im Geisaer Wald, unterhalb des Frühstücksbuchenplatz, am Kamm und Wegesrand mit Blick ins Kohlbachtal-bzw. Bremen mit Arzberg und Baier. Es erinnert an Zusammentreffen von Menschen aus dem Kohlbachtal, Geisaerer und Bremern in früherer Zeit.

In Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof wurde der Waldfestplatz/Frühstücksbuchenplatz neugestaltet und zahlreiche Rastplätze und Ruhebänke errichtet. Die veranstalteten Feste unseres Vereines waren über Jahre ein Höhepunkt aller Freunde des Geisaer Waldes.
Umfangreiche Markierungsarbeiten, ca.165km, an Haupt-, Neben-, und Rundwanderwegen sind Zeugnis und Beitrag für die touristische Aufwertung des Geisaer Amtes durch unseren Zweigverein.
Besondere Bedeutung erfährt der Grenzlehrpfad „Point Alpha“ und der Naturlehrpfad „Geisa – Rockenstuhl“.
Die Tanzgruppe(n) Kohlbachstal wurde am 08. Juli 1996 gegründet, seit 1997 tanzen sie für unseren Verein. Unsere zweite Vorsitzende Susanne Treis leitet seit dieser Zeit und mit Leidenschaft diese Gruppen und koordiniert zusätzlich die Jugendarbeit des Zweigverein.

Am 6.November 1996 wurde unserem Zweigverein die Eichendorff – Plakette verliehen.
Am 04.05.2002 wurde als Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 400. Geburtstag von Athanasius Kircher- dem bedeutendsten Sohn der Stadt, ein Heimatabend mit 600 Besuchern im Kulturhaus gestaltet. Unter Federführung von Willi Ritz und unseren Verein ein unvergesslicher Tag in der kulturellen Geschichte der Stadt Geisa.

Am 26.April 2003 wurde unter maßgeblicher Mitwirkung unseres Zweigvereins der „Grenzlehrpfad Point – Alpha“ eröffnet. Von Wenigentaft bis zum Point Alpha kann man auf 19. Schautafeln Geschichte und Natur entlang der ehemaligen Grenze erleben. Der Grenzlehrpfad kann in Rundwanderwege unterteilt und kombiniert werden.
Nachdem das geliebte Grenzhäuschen als Domizil aufgegeben werden musste, konnte nach enormer Energieleistung der Vereinsmitglieder, das heutige Vereinsheim im Jahre 2004 eingeweiht werden. Dieses Schmuckstück am Schlossplatz ist unser Stolz und Identifikationspunkt. Es ist Ansporn und für alle folgende Generationen.
Zum 50. Todestag des Jesuiten Paters Eugen Büchel wurde zu dessen Ehren eine Festveranstaltung im Kulturhaus und Sonderausstellung im Amtsgericht/Heimatmuseum auf die Beine gestellt. In diesem Zuge richteten wir am 31.11.2004 auch die Gaukulturtagung des Werra Gau aus.
Am 5.März 2005 wurde im Rahmen der Hauptkulturtagung in Hilders, unser Wilhelm (Willi) Ritz mit der Justus – Schneider- Medaille ausgezeichnet. Seine Verdienste, allein für unseren Zweigverein, sind unermesslich.
Auf der 135. Hauptversammlung am 29.05.2011 wurde unser verstorbenes Mitglied Ewald Klüber zum Rhönklub – Präsidenten gewählt. Am 24.06.2013 ist er von seinem Amt zurückgetreten. Er war unser Mitglied seit der Wiedergründung 1990 bis zu seinem Tod. Wir halten ihn in ehrenden Gedenken und Danken für seine Verdienste für unsere Heimat- der Rhön.
Zum zweiten Geisaer Ämterfest am 30. Juli 2011 und Ausrichtung des 2-Rhöner- Wandertages haben wir unseren Gästen 10 geführte Wanderungen auf 5 Strecken angeboten. Zusätzlich der Bewirtungen und Teilnahme und Mitorganisation des Rahmenprogramm eine großartige Erfahrung aller beteiligten Mitglieder.
Die Mariengrotte am Gangolfiberg wurde am 16. Juli 2020 eingeweiht und von unserem Verein gestaltet.